RENNBERICHT HOCKENHEIM  2019

 

 

 

22 AUGUST 2019

 

Timo gewinnt zum vierten Mal in Folge in Hockenheim - ein Wochenende wie eine Achterbahnfahrt

 

Nach nahezu einem Jahr Pause war die Vorfreude auf unser Heimrennen in Hockenheim riesig.

Viele Sponsoren, Familienmitglieder und Fans waren dabei um uns zu unterstützen und um uns die Daumen zu drücken.

Doch dass das Wochenende eine solche Achterbahnfahrt wird konnten wir nicht ahnen. Es gab einige hoch und tiefs - das mehrmals am Tag. Dass eine Fahrt heim nach Langenselbold die Lösung war und dadurch Timo zum Quadruple in Hockenheim verhalf ist eigentlich unglaublich - doch lest von Anfang an:

 

 

FREITAG:

 

In Q1 am Freitag Vormittag ging die Saison für das Team vom Werner Habermann Racing endgültig los. Zuerst fuhr Timo gegen Jürgen Nagel aus Hamburg.

Auf den 60 ft fuhr Timo eine 0.903 sec, doch sein Dragster bekam einen tire shake, den er pedalen musste. 3.568 sec auf der 1/8 Meile und danach kam viel Rauch aus dem Auto.

Im Ziel stand eine 5.403 sec bei 419.74 km/h. 

Solide Zeit und kurze Sorgenfalten bei der Crew wegen dem Rauch, doch nun hieß es erstmal volle Konzentration auf Dennis, der seinen Lauf gegen Silvio Strauch aus Bertsdorf fuhr.

Dennis mit einer 0.919 sec auf den 60 ft, 3.564 sec auf der 1/8 Meile und im Ziel eine 5.383 sec bei 435.13 km/h und ebenfalls leichter Rauch aus Dennis Dragster.

 

Vorzeitig Platz 3 und 4 in der Qualifikation und noch Luft nach oben.

 

Als die Autos wieder zurück in der Boxengasse waren, gab es jedoch Ernüchterung im Team:


Bei Dennis war ein Dichtungsring abgebrochen, dessen Einzelteile im ganzen Motor verteilt wurden - bei Timo konnte nur noch ein kaputter Motorblock festgestellt werden. Bei Timo fielen während dem Lauf nacheinander zwei Zylinder aus, die den Blower Boost soweit anstiegen ließen, dass der Motor diesem Druck nicht mehr standhielt. Das Ergebnis war ein Motorschaden. 

Das Team machte sich lange Gedanken, wie es zu diesem Schaden kommen konnte. Nachdem wir über den Winter und das Frühjahr neue Teile verbaut haben, musste Stück für Stück gecheckt werden, in wie fern Probleme mit diesen Teilen bestehen.

 

Viel Arbeit fürs Team und Q2 konnte dadurch von beiden Autos nicht gefahren werden.

 

Das gesamte Team arbeitete bis in den Morgen und baute einen neuen Motorblock samt allen zugehörigen Teilen ein - und auch Dennis Motor wurde zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut.

 

 

SAMSTAG:

 

Am Samstag wurde während den warm-ups alles gecheckt, die wurden Daten analysiert und das Team ging sehr positiv in den Tag. 

 

Am Morgen begann es jedoch zu regnen und es hieß bis um 14.00 Uhr warten.

Die Paarung hieß Timo gegen Dennis und schon an der Startampel zeigte sich, dass die beiden Brüder nicht umsonst für ihre perfekten Reaktionszeiten bekannt sind:

Unglaubliche 0.002 sec Reaktionszeit bei Timo und 0.063 sec bei Dennis. Auf den 60 ft nahezu die identische Zeit 0.916 sec bei Dennis vs. 0.929 sec bei Timo. Bei beiden Autos sichtbarer tire shake, den beide pedalten.

Im Ziel stand bei Dennis eine 5.568 sec bei 420.88 km/h - somit keine Verbesserung zum Vortag.

Timo hingegen konnte seine Zeit leicht verbessern und fuhr eine 5.396 sec bei 432.18 km/h. 

 

Zunächst keine sichtbaren großen Schäden, jedoch wurde nach dem Auslesen der Daten deutlich, dass es bei beiden Autos wieder Probleme am Motor gab, die sich den Problemen vom Freitag leider sehr ähnelten. Bei beiden Dragster fiel wieder während der Fahrt ein Zylinder aus, jedoch nicht so schlimm wie am Vortag bei Timo. Jedoch musste Timos Motor wieder komplett zerlegt werden und auch bei Dennis gab es größere Reparaturarbeiten. Anscheinend gibt es wirklich Probleme mit den neuen Teilen, die das Team mit Sicherheit in der nächsten Zeit noch beschäftigen werden.

 

Dann wurde von der Teamleitung eine weitreichende Entscheidung getroffen, die sich am Ende des Wochenende noch bezahlt machen sollte:

 

Während die Crew mit dem Zerlegen der Autos loslegte, fuhr Timo heim nach Langenselbold in die Werkstatt und holte bei seinem Auto Motorteile aus der Vorsaison, da man vermutete bzw. hoffte, dass die Probleme dort nicht auftreten werden.

 

Gleichzeitig begann auch der Regen in Hockenheim und Q4 wurde gecancelt.

 

Somit blieb es dabei, dass Dennis sich als Dritter und Timo sich als Vierter qualifizierte, was für das Team die schlechteste Konstellation war. Denn somit trafen beide am Sonntag direkt im Viertelfinale aufeinander.

 

 

SONNTAG:

 

Der Regen vom Vortag hatte sich verzogen und stattdessen gab es Sonnenschein und schwüle 30 Grad am Hockenheimring.

Das Viertelfinale war für 11.30 Uhr geplant und um kurz nach 12.00 Uhr war es dann soweit:

 

Dennis gegen Timo - der amtierende Europameister in der Top Methanol Klasse gegen den Europameister aus 2017.

Spannung auf den Rängen und beim Team und am Ende des Laufs hielt es niemanden mehr auf den Sitzen.

Weltklasse Reaktionszeiten: 0.037 sec bei Timo und 0.053 sec bei Dennis. Auf den 60 ft 0.923 sec  bei vs. 0.931 sec bei Dennis. Auch auf der 1/8 Meile war Timo knapp vor Dennis - 3.558 sec bei 340.48 km/h vs. 3.584 sec bei 344.09 km/h. 

Dennis holte durch den leicht höheren Topspeed immer mehr auf und im Ziel stand bei Timo eine 5.412 sec bei 425.66 km/h und bei Dennis eine 5.418 sec bei 428.35 km/h. Insgesamt hatte Timo einen Vorsprung von 0.022 sec auf Dennis und zog ins Halbfinale ein. Knapper geht es kaum, doch ein Auto musste leider ausscheiden und für Dennis war das Wochenende vorbei.

 

Zurück in der Box wurden beide Autos gecheckt und Timos Auto für das Halbfinale vorbereitet. Hier wurde dann relativ deutlich sichtbar, dass sich die Theorie vom Samstag bestätigte.

Timo hatte keine Probleme oder Schäden, bei Dennis bestand jedoch das selbe Problem wie die Tage zuvor: Während der Fahrt fiel erneut ein Zylinder aus. Anscheinend gibt es doch Probleme beim neuen Material.

 

Im Halbfinale hieß der Gegner Sandro Bellio, Dritter in der abgelaufenen Meisterschaft und aktuell Führender in der Top Methanol Klasse.

 

Doch Timo machte auch hier deutlich, warum er dreifacher Europameister und Europarekordhalter ist.

Trotz dem 0.22 sec Vorsprung für die Funny Cars an der Ampel machte er gleich 0.09 sec über die Reaktionszeit (0.045 sec vs. 0.134) wett. Auf den 60 ft hieß es ebenfalls 0.940 sec für Timo und 0.998 sec bei Sandro Bellio.

Diesen Vorsprung baute er auf der 1/8 Meile aus - 3.590 sec vs. 3.758 sec und im Ziel leuchtete das winlight bei Timo mit einer 5.449 sec bei 424.75 km/h. Bei Sandro Bellio stand eine 5.663 sec bei 411.86 km/h.

 

Riesengroßer Jubel beim Team am Start und jetzt hieß es innerhalb 60 Minuten das Auto für das Finale vorzubereiten. Gegner war Jürgen Nagel.

 

Timos Dragster wies auch nach dem zweiten Lauf keine Anzeichen von Problemen oder Schäden auf - die Änderungen am Set Up und dem Material waren erfolgreich.

 

Somit ging es ins große Finale in Hockenheim, wo Timo die Chance hatte zum dritten Mal in Folge auf der Heimstrecke zu gewinnen. Diese Chance lies er sich nicht nehmen, da Jürgen Nagel an der Ampel ein Rotlicht fuhr.

Timo bekam von dem nichts mit und fuhr seinen schnellsten Lauf des Tages.

Erneut eine super Reaktionszeit, die 60 ft mit 0.926 sec, die 1/8 Meile mit 3.561 sec und einer 5.406 sec bei 426.33 sec im Ziel.

 

Hockenheim Quadruple für Timo (2016, 2017, 2018 sowie 2019) und es war der siebte Sieg für das Werner Habermann Racing Team in Folge. 

 

 


Stay tuned!

 

 

 

Druckversion | Sitemap
© Werner Habermann Racing 2017-2021