30 MAI 2018
Doppelsieg in Santa Pod - Erfolgreicher Saisonauftakt für Timo und Dennis
Endlich hat die lange Winterpause ein Ende und das Team vom Werner Habermann Racing startete in die neue Saison beim traditionelen Main Event in Santa Pod.
Im Winter hat sich einiges bei uns getan. Die Autos bekamen neue Teile, ein neues Set-Up und auch eine neue Folierung.
Das Design der Bodies, das schon in der letzten Saison in ganz Europa ein positives Feedback erhalten hat, wurde nochmals „weiterentwickelt“, somit sind die Autos viel besser zu unterscheiden.
Beide Autos ziert nun der Flip-Flop Effekt. Die Besonderheit: Je nach Blickwinkel zeigen die Autos verschiedene Farbtöne und Helligkeiten.
Timos Auto ist heller gehalten und Dennis’ dunkler und die Zuschauer können nun noch besser erkennen, wer in welchem Auto sitzt.
Nachdem am Donnerstag in einem Testlauf bei jedem Auto die neuen Einstellungen überprüft und getestet wurden, ging es nach einem arbeitsreichen Freitag am Samstag endlich mit den ersten zwei Qualifikationsläufen los.
SAMSTAG
Nachdem es zunächst am Morgen nach Regen aussah, zeigte sich Santa Pod von der schönsten Seite und der erste Lauf hatte es direkt in sich:
Dennis und Timo fuhren in Q1 side-by-side und legten direkt super Zeiten hin.
Timo an der Ampel leicht schneller, bei 60 ft hatte jedoch Dennis seine Nase schon knapp vorne; 0.8973 sec für Dennis vs. 0.9109 sec für Timo.
Im Ziel stand für Dennis eine 5.3218 sec bei 435,15 km/h, bei Timo eine 5.3874 sec bei 424,43 km/h und beide stürmten direkt auf Platz 1 und Platz 2.
Erleichterung und Freude im Team, die Neuerungen an den Autos haben den gewünschten Effekt gebracht.
Beide Autos haben daraufhin einen kleinen Service bekommen und am Nachmittag stand direkt Q2 an.
Wieder hieß die Paarung Timo gegen Dennis. Jedoch konnten wir unsere Zeiten vom Vormittag nicht verbessern.
Timo fuhr einen soliden Lauf und musste einmal vom Gas. Im Ziel stand eine 5.4481 sec bei 424,87 km/h.
Dennis hingegen hatte zu viel Power und ging direkt nach dem Start up-in-smoke. Um das Material zu schonen, ging er vom Gas und rollte ins Ziel aus.
Glücklicherweise gab es dadurch keine großen Schäden am Auto und bis auf wenige Kleinigkeiten war am Abend ein normaler Service an beiden Autos notwendig.
Kurz nachdem die Crew fertig war, man alles wieder verräumt hatte, wurde das Zelt nach einem Platzregen geflutet und das Team musste die Gummistiefel auspacken.
SONNTAG
Als Erstes wurde das Zelt trocken gelegt und der Wetterbericht verhieß nichts Gutes für den Sonntag.
Aber entgegen dem angekündigten Regen, war bestes Racing Wetter auf dem Santa Pod Raceway und wir konnten beide Qualiläufe fahren.
Q3 war der erste Lauf, an dem Timo und Dennis nicht gegeneinander fuhren.
Dennis ging in seinem Lauf erneut sofort up-in-smoke. Zuviel Leistung im Auto, die nicht mehr auf die Strecke gebracht werden konnte. Er ging wieder sofort vom Gas und schonte Material.
Timo fuhr gegen Sandro Bellio aus Belgien.
Trotz eines soliden Laufs, konnte Timo mit einer 5.4298 sec bei 422,69 km/h nicht seine Zeit aus dem ersten Qualifikationslauf unterbieten.
Somit musste an
beiden Autos zwischen den beiden Läufen getunt werden:
Timo brauchte mehr Leistung um eine höhere Top Speed fahren zu können und Dennis benötigte gerade kurz nach dem Start ein bisschen weniger Power.
In Q4 hieß die letzte Paarung wieder Timo gegen Dennis. Als die Konkurrenz die Zeiten von Dennis (5.3218 sec) sowie Timo (5.3874 sec) nicht mehr unterbieten konnte, stand schon vor dem Lauf fest, dass wir die Plätze 1 und 2 haben werden und somit erst im Finale aufeinander treffen könnten.
Und der Lauf begeisterte die Zuschauer in Santa Pod.
Timo auf den 60 ft leicht schneller als Dennis. 0.8977 sec vs. 0.9091 sec.
Auf der 1/8 Meile standen 3.5096 sec für Timo und 3.5664 sec für Dennis.
Timo verbesserte sich mit einer 5.3653 sec und einem Top Speed 426,25 km/h zwar zeitlich, konnte die 5.3218 sec von Dennis nicht mehr schlagen. Auch Dennis konnte mit einer soliden 5.4092 sec bei 430,19 km/h seine tolle Zeit von gestern nicht mehr unterbieten.
Dennis hat somit am Montag als Top Qualifier in der ersten Runde einen bye-run und Timo kämpft gegen den Schweden Micke Larsson um den Einzug ins Halbfinale.
MONTAG
Montag war Elimination Day in Santa Pod.
Zunächst fuhr Timo seinen Lauf und der kostete dem Team schon ein paar Nerven.
Timo kam mit 0.0415 sec perfekt von der Ampel weg und auch die 60 ft Zeit war mit 0.8929 sec super. Doch dann versagte teilweise das Getriebe und Timo konnte die Leistung nicht mehr auf die Straße bringen. Erst nach zweifachem Schalten hatte er wieder Leistung im dritten Gang. Gegner Micke Larsson zog davon, doch dieser hatte ebenfalls große Probleme und Timo konnte ihn zum Schluss noch einholen. Mit einer 6.8007 sec bei 379,80 km/h gewann er doch noch sein Viertelfinale gegen Larssons 7.1778 sec.
Dennis fuhr seinen bye-run mit der bis dahin besten Zeit des Wochenendes 5.3062 sec und neuem persönlichen Geschwindigkeitsrekord hin.
Auf der 1/8 Meile (200 Meter) hatte er 352,31 km/h (218.92 mph) und im Ziel 442,15 km/h (274.74 mph).
Die 442,15 km/h sind in Europa der höchste Top Speed bei den blower Autos.
Jubel beim Team für diese Zeit und diesen Speed. Doch wir mussten schnell zurück in die Box, und bei Timo waren einige Reparatur- und Umbaumaßnahmen notwendig.
Beim obligatorischen Warm-Up vor dem Lauf gab es dann ratlose Blicke im Team, denn Timos Auto startete nicht. Auch nach mehrfachem Probieren sprang der Dragster nicht an. Hektik um das Auto und Fehleranalyse. Der Fehler konnte zwar eingegrenzt aber nicht ganz identifiziert werden.
Die Pit Marshalls warteten schon ungeduldig auf unsere Autos und Dennis Auto wurde schon aus der Box geschoben.
Bei Timos Auto wurden dann von der Crew Hand in Hand auf den letzten Drücker ein paar Teile gewechselt und der Dragster mit der Nummer 1 sprang wirklich an.
Mehr oder weniger aus dem Warm Up heraus stand das Team dann am Start und es ging schon mit beiden läufen los.
Zunächst trat Dennis im innerdeutschen Duell gegen den Hamburger Jürgen Nagel im Funny Car an.
Am Start kam Dennis leicht besser weg: 0.1098 sec vs. 0.1223 sec für Jürgen. Dann zog Dennis davon 3.5768 sec vs. 4.0851 sec und im Ziel stand bei Dennis eine 5.3983 sec bei 434,33 km/h, bei Jürgen
eine 6.1509 sec bei 374,98 km/h.
Finale für Dennis und hoffen auf Timo.
Timo fuhr gegen Johnny Lagg aus Schweden und zeigte nach der ganzen Aufregung beim Warm-Up seine ganze Klasse.
Am Start leichte Vorteile für Timo 0.0512 sec vs. 0.0986 sec bei Johnny. Auf der 1/8 Meile war Timo schon vorne 0.8760 sec vs. 0.9863 sec und im Ziel gewann Timo mit einer 5.3144 sec bei 425,20 km/h
vs. 5.5748 sec bei 421,65 km/h bei Johnny Lagg.
Ein reines Habermannfinale zwischen Timo und Dennis. Schon jetzt ein starker Saisonauftakt.
Das Finale wurde dann zur Show für die Fans und einem packenden Lauf zwischen Timo und Dennis.
Perfekte Reaktionszeiten bei beiden: 0.0368 sec bei Dennis vs. 0.0403 sec bei Timo. Auf 60 ft waren sie innerhalb einer Hundertstel Sekunde 0.8955 sec bei Timo und 0.9048 sec bei
Dennis.
Doch kurz danach die Vorentscheidung zu Gunsten Timos. Dennis bekam leichten Tire Shake und musste kurz pedalen, währenddessen Timo voll durchziehen konnte.
Bei Timo stand im Ziel die schnellste Zeit des Wochenendes 5.3012 sec bei 430,24 km/h und ganz kurz danach kam Dennis mit einer 5.3766 sec und 434,52 km/h ins Ziel.
Riesengroßer Jubel bei den Fans, dem Team und auch bei Timo und Dennis.
Der Saisonauftakt ist geglückt, die neuen Teile und die Abstimmung funktionieren.
In 10 Tagen geht es schon mit dem zweiten Rennen in Tierp, Schweden weiter. Es wartet einiges an Arbeit auf das Team zu Hause, da die Autos schon am Montag auf die Reise nach Schweden gehen.