RENNBERICHT ALASTARO  2018

 

 

 

04 JULI 2018

 

Drittes Saisonrennen in 2018 und der dritte Sieg für Werner Habermann Racing

 

Es geht hin und her im Team Werner Habermann Racing und am Ende des Wochenendes hieß es: Drittes Rennen, dritter Saisonsieg.

Nach dem Sieg von Timo in Santa Pod, dem Konter von Dennis in Tierp, war es nun wieder Timo, der seinen zweiten Saisonsieg einfuhr. Dieser Sieg war hart erkämpft und zunächst sah es alles andere als gut für das Team aus. Doch am Sonntag hat sich das Blatt zum positiven gewendet.

 

 

FREITAG

 

Zunächst hieß es abwarten, denn es regnete wenig aber doch konstant den ganzen Vormittag und wir dachten schon, dass der ganze Freitag ins Wasser fällt, jedoch gab es dann doch noch einen Qualifikationslauf, in dem Timo und Dennis gegeneinander fuhren.

 

In diesem Lauf wollte man die Strecke testen und fuhr eine relativ sanfte Abstimmung.

 

Beide Autos bekamen leichten tire shake und sowohl Timo als auch Dennis pedalten einmal kurz.

Bei Timo stand eine 5.449 sec bei 420.47 km/h und bei Dennis eine 5.476 sec bei 427.59 km/h.
Somit war Timo am Ende des Tages auf dem zweiten und Dennis auf dem dritten Platz.

 

 

SAMSTAG

 

Am Samstag hingegen war perfektes Drag Racing Wetter: Sonnig, trocken und relativ kühl. Somit waren die Vorzeichen für Q2 sehr gut und man war optimistisch, die Zeiten von gestern zu unterbieten.

 

Zunächst fuhr Timo gegen Sandro Bellio aus Belgien und in diesem Lauf zeigte sich erneut, wie stark auch die Konkurrenz ist:

Timo kam zunächst perfekt von der Ampel los - mit einer Reaktionszeit von 0.062 sec. Auch die 60 ft waren sehr schnell mit 0.885 sec. Doch dann hatte Timo leichte Kupplungsschwierigkeiten, die Zeit kosteten, sodass am Ende eine 5.435 sec bei 413,90 km/h auf der Zeittafel stand. Zwar eine zeitliche Verbesserung und schneller als Jonny Lagg am Vortag, doch für den ersten Platz reichte es noch nicht. Sandro Bellio fuhr eine 5.489 sec und abzüglich dem Index für die Funny Cars von 0.22 sec stand bei ihm eine 5.268 sec, die es zu knacken gab.

 

Dennis versuchte dies natürlich in seinem Lauf, doch nach einem Wheelie am Start ging Dennis up in smoke und fuhr trotzdem eine 5.558 sec, da er blitzschnell reagiert hat.

 

Im dritten und letzten Qualifikationslauf wurde es dann bitter für das Team.

 

Dennis fuhr seinen letzten Qualilauf gegen Jonny Lagg fast perfekt.

Er kam am Start super los und auch die 60 ft waren mit einer 0.913 sec sehr schnell. Tire shake, gepedaled und dann weiter Geschwindigkeit aufgebaut. Am Start erwartete die Crew eine sehr schnelle Zeit und dann hörte man eine Explosion und weißer Rauch stieg aus Dennis’ Dragster.

Er fuhr zwar noch seine schnellste Qualifikationszeit mit einer 5.439 sec bei „nur“ 394.87 km/h.
Die Crew wusste schon, dass es einen Schaden gab, aber wartete noch Timos Lauf ab, der sich mit einer 5.450 sec nicht mehr verbessern konnte.

 

Schon in der Auslaufzone sah man, dass es um Dennis’ Motor nicht gut aussieht und in der Box, als man den Motor aufmachte, kam das ganze Unheil ans Tageslicht:

 

Der tire shake war so stark, dass sich eine Kraftstoffleitung löste, dadurch bekam einer der Zylinder zu wenig Methanol und überhitzte. Das Pleuel riss ab und verursachte einen schweren Schaden am Motorblock.

Kurze Krisensitzung im Team und dann sofort die Entscheidung: Motor ausbauen und Ersatzmotor einbauen.

Das bedeutete Nachtschicht für das Team. Wer aber denkt, dass nach so einer Hiobsbotschaft die Köpfe hängen gelassen wurden, der kennt unsere Crew nicht. Die hatte die Einstellung „jetzt erst recht“ und war richtig angestachelt. Neben dem Vollservice an Timos Autos, einem Vollservice an Dennis’ Auto wurde noch der Motor getauscht und das Set-up angepasst.

 

 

SONNTAG

 

Natürlich war es schon Sonntag als das ganze Team ein paar Stunden geschlafen hat.
Am Sonntag wurde gleich um Punkt 9.00 Uhr der erste Startversuch an Dennis’ Dragster unternommen und bis auf ein paar Kleinigkeiten lief der Motor perfekt.

 

Es stand somit einem aufregenden Elimination Day nichts mehr im Wege.

 

Im Viertelfinale hieß es dann zwei Mal Deutschland vs. Schweden.

Timos Gegner war zum dritten Mal in dieser Saison Micke Larsson und Dennis kämpfte gegen Jonny Lagg.

 

Zunächst fuhr Timo gegen Micke Larsson und auch zum dritten Mal konnte Timo gegen Larsson das Viertelfinale für sich entscheiden:

 

Schon am Start machte er den Vorsprung des Funny Cars von 0.22 sec wett. Eine sensationelle Reaktionszeit von 0.023 sec bei Timo vs. 0.288 sec bei Micke Larsson.
Auf der 1/8 Meile stand es 3.522 sec vs. 3.938 sec für Timo und im Ziel fuhr Timo eine 5.373 sec mit einer Geschwindigkeit von 423.42 km/h. Bei Larsson stand eine 5.978 sec bei 385.62 km/h.

 

Halbfinale für Timo und Augen auf Dennis und den Ersatzmotor.

Doch der Motor lieferte und selbstverständlich auch Dennis:

Denn dieser gewann nicht nur seinen Lauf gegen Jonny Lagg trotz leichtem tire shake und kurzem pedalen mit einer 5.4208 sec. bei 422.03 km/h vs. einer 6.113 sec bei Jonny Lagg.

 

Im Halbfinale kam es dann erneut zum Bruderduell und nachdem in Schweden Dennis gegen Timo gewann, drehte dieser den Spieß wieder um: Am Start nahezu eine identische super Reaktionszeit, 0.042 sec bei Dennis und 0.044 sec für Timo. Auf den 60 Fuß ebenfalls fast identische Zeiten: 0.896 sec bei Timo und 0.899 sec bei Dennis. Dann kam die Entscheidung zu Gunsten Timos, der einen nahezu perfekten Lauf hatte, währenddessen Dennis tire shake bekam und pedalen musste. Auf der Hälfte der Strecke hatte Timo schon 0.15 sec Vorsprung auf Dennis und gab den Sieg auch nicht mehr her. Timo stürmte mit einer 5.316 sec und einem Top Speed von 424.08 km/h ins Ziel, Dennis mit einer 5.536 sec bei 401.96 km/h. 

Es war zwar schon vorher klar, dass ein Auto ins Finale kommt, trotzdem riesengroßer Jubel im Team: Timos Zeit ist Streckenrekord in Alastaro und er kam saisonübergreifend zum siebten Mal in Folge ins Finale.
Timo hält somit auf allen vier Rennstrecken (Santa Pod, Tierp, Alastaro und Hockenheim) den Streckenrekord in der Top Methanol Klasse. Und da es aktuell das letzte Rennen in Alastaro gewesen ist, könnte der Rekord für sehr lange Zeit bestehen bleiben.

Timos Dragster bekam vor dem Finale einen vollumfänglichen Check von der kompletten Crew, die sich durch Dennis’ Aus im Halbfinale auf  ein Auto konzentrieren konnte.

Die Finalpaarung hieß Timo gegen Sandro Bellio. Nach den schnellen Zeiten von Sandro wusste das gesamte Team, dass Timo einen wirklich guten Lauf braucht und hoffte, dass wenn möglich einen Großteil des Funny Car Vorsprungs von 0.22 sec durch die Reaktionszeit gutgemacht wird. 

Und Timo gewann das Finale auch direkt an der Ampel: Timo hatte eine sensationelle Reaktionszeit von 0.021 sec gegen die 0.305 sec von Bellio.

Aus einem 0.22 sec Rückstand machte er an der Ampel einen 0.065 sec Vorsprung. Diesen Vorteil nutzte Timo und gewann, trotz pedalen, am Ende das Finale mit einer 5.446 sec bei 418.77 km/h gegen die 5.660 sec bei Sandro Bellio. 

Freude im ganzen Team, denn drei Siege in Folge ist wirklich nicht die Regel, sondern die Ausnahme

Timo kann seine Führung in der FIA Europameisterschaft ausbauen, wo ihm Dennis als Zweiter auf den Fersen bleibt, der ebenfalls seinen Vorsprung auf den Dritten vergrößern konnte:

 

Nach drei von sechs FIA-Europameisterschaftsläufen sieht der aktuelle Punktestand wie folgt aus:
            

1.    Timo Habermann       (GER)       293
2.    Dennis Habermann   (GER)       244

3.    Jonny Lagg                 (SWE)      165
4.    Sandro Bellio              (BEL)        152
5.    Mikael Larsson           (SWE)       100
6.    Ari Pietilä                    (FIN)          92
7.    Jürgen Nagel              (GER)        57
8.    Johnny Oksa               (FIN)         39    
9.    Linn Engan Karlsen    (NOR)       37
10.  Rod Harrison              (GBR)       34

 

Jetzt ist für das Team eine siebenwöchige Sommerpause angesagt, bevor es zum Heimrennen auf den Hockenheimring zu den Nitrolympx geht, wo 70.000 Zuschauer dabei sein werden.

Wir bedanken uns bei den Fans, den Familien und unseren einmaligen Sponsoren: Mitsuboshi, Star Racer, Autokrandienst Habermann, Höfler Fenster, Bergheimer Stahlhallen, Tommy Werbung, Exide Batterien, Hoosier Racing Tires, Fuchs Schmierstoffe und Swagelok.

 

 

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