RENNBERICHT TIERP 2017
 

 

 

19 JUNI 2017

 

Nachdem wir in England am Rennsonntag mehr Regen als Glück hatten, war natürlich die Motivation um so größer, in Schweden zu zeigen, was wir können.

Zunächst sah auch der Wetterbericht für das Wochenende in Tierp nicht wirklich blendend aus, aber das Wetter war nahezu ideal für tolles Drag Racing.

 

Am Freitag starteten wir relativ gut ins Wochenende. Timo gleich in Q1 mit einer 5.4138 bei 432 km/h - trotz leichtem Tyre Shake.

im zweiten Qualilauf zeigte Dennis dann ebenfalls auf und fuhr eine 5.4188 bei 428 km/h und war somit fünf Tausendstel langsamer als Timo.

Timo hat im zweiten Lauf nach erneutem Tyre Shake den Lauf abgebrochen und ist ins Ziel ausgerollt.

Für Qualirang eins reichte es dennoch nicht, da Sandro Bellio im Funny Car in seinem ersten Rennen in der Top Methanol Klasse eine 5.4059 fuhr (die 26 Hundertstel Vorsprung, die die Funny Cars durch einen berechneten Index haben ist hier schon mit einberechnet).

 

Nachdem in der Nacht viel und lange geschraubt und auch die neuen Computertechnik analysiert wurde, war es das Ziel von Fahrern und Crew eine 5.3er Zeit zu fahren, was leider nicht geklappt hat.

Timo fuhr im dritten Lauf eine 5.4209 erneut mit leichtem Tyre Shake, Dennis eine 5.4693.

Im letzten Qualilauf, der sich durch einen kurzen Schauer ca. eine Stunde verzögerte, stand für Timo eine 5.4309 und Dennis eine 5.4227 auf der Uhr.

Top-Qualifyer war somit Sandro Bellio - Timo fuhr auf Platz Zwei und Dennis auf den dritten Platz.

Somit ist das Habermann-Duell schon im Halbfinale möglich.

 

Einerseits fuhren die Beiden konstant niedrige 5.4er Zeiten andererseits kamen wir das ganze Wochenende nicht wie erwartet vom Fleck. 

Es wurde zwar viel probiert mit der neuen Zündung, beide Autos bekamen neue Reifen und auch die Kupplungseinstellungen wurden leicht modifiziert.

 

Es war wie verhext. Dennis’ Auto, das in den letzten Jahren immer mehr Probleme mit dem Tyre Shake zu kämpfen hatte, kommt die neue Powergrid scheinbar zu Gute und Timo hat hingegen mehr Probleme damit.

Es zeigt auch, dass beide Autos von außen nahezu identisch aussehen, im Innenleben doch kleine aber feine Unterschiede bestehen, mit denen die Crew umgehen muss.

 

Am Sonntag war das große Ziel, erstmal beide Funny Cars auszuschalten, das Bruderduell im Halbfinale durchzuziehen und dann ein Auto im Finale zu haben und dieses natürlich zu gewinnen.

 

Dennis war als Erstes an der Reihe und musste gegen Linn Karlsen antreten. Das was wir gehofft hatten trat zunächst auch ein. Dennis fuhr klar zum Sieg und die beste Zeit des Wochenendes für das Werner Habermann Racing Team. Mit einer 5.3876 bei 424.86 km/h war die Freude groß auch bei Timo und seiner Crew, die das Rennen mit ein wenig Distanz verfolgten.

 

Zwei Paarungen später war es auch für Timo soweit - er musste gegen Micke Larsson antreten um das Habermann-Halbfinale zu komplettieren.

Leider hat es bei Timo nicht funktioniert. Timos Auto hatte zu viel Leistung und die Reifen konnten diese Power nicht mehr auf die Bahn bringen - die Reifen drehten durch und Timo ging „Up in Smoke“. Timo versuchte durch pedaln den Lauf noch zu retten, aber es war nichts mehr zu machen und er brach den Lauf nach ca. 250 Metern ab.

 

Die Enttäuschung war dem Team anzuspüren und wir mussten wirklich lange nachdenken, wann Timo das letzte Mal in der ersten Runde ausgeschieden ist. 

 

Doch viel Zeit zum überlegen und ärgern blieb nicht, denn wir mussten Dennis’ Auto checken und fürs Halbfinale fertig machen.

Der Gegner für Dennis war der Timo-Besieger aus Runde 1 Micke Larsson, doch im Halbfinale hatten wir den Erfolg auf unserer Seite.

Dennis gewann seinen Lauf, trotz einer 5.5134 und nur 404 km/h gegen Micke Larsson, mit einer 5.8721.

 

Wir wussten schon auf dem Weg zu Dennis’ Auto in der Auslaufzone, dass irgendwas nicht gestimmt haben kann und dort sofort gesehen, dass der linke Hinterreifen tiefe Furchen hatte.

Auch die Höchstgeschwindigkeit war nicht wirklich schnell, was dann zu intensiven Auslesen der Computerdaten führte.

 

In der verbleinenden Zeit bis zum Finale hat die Crew wirklich einen fantastischen Job gemacht und das Auto perfekt hinbekommen.

Das Finale fuhr Dennis gegen Sandro Bellio, der trotz seinem ersten Wochenende in dieser Klasse konstant schnelle Zeiten fuhr und wir wussten, dass er eine harte Nuss zu knacken war.

 

Und das Finale war wirklich spannend. Dennis hatte eine super Reaktionszeit von 0.0617 und am Ende leuchtete eine Zeit von 5.3853 auf - die Schnellste des ganzen Wochenendes.

Jedoch war Sandro Bellio an der Ampel nur ein wenig langsamer (0.0814) und fuhr eine 5.543, was indexbereinigt eine 5.283 bedeutete und er sich schlussendlich mit 8 Hundertstel gegen Dennis durchsetzte. Auch in diesem Run hatte Dennis einen kleinen Schaden am linken Hinterreifen.

 

Somit blieb für uns nur der Runner-Up, aber der Ausbau der Führung in der Meisterschaft, die Dennis vor Timo anführt:

 

1. Dennis Habermann        154

2. Timo Habermann           107

3. Sandro Bellio                   105

4. Jonny Lagg                      94

5. Stephanie Millam             58

6. Micke Larsson                  53

7. Petteri Liimatainen           35

8. Linn Engan Karlsen          34

9. Ari Pietilä                          34

10. Jürgen Nagel                  32

 

 

Am Sonntag Abend und am Montag wurden die Autos auf dem Rennplatz gleich für Finnland vorbereitet, da der LKW im Norden geblieben ist und das Finnland Rennen schon knapp zwei Wochen nach Schweden stattfindet.

 

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